Die Familie S. lebte in einem Wohnwagen an wechselnden Orten und ging einem Wandergewerbe nach. Der Vater ist Josef S., geboren am 3. Oktober 1905 in Neu-Isenburg und von Beruf Musiker, Artist und Händler. Die Mutter ist Elisabeth S., geb. L., geboren am 14. Juli 1905 in Neustadt und von Beruf Musikerin und Arbeiterin. Ihre ersten beiden Kinder sind Jakob S., geboren am 18. Dezember 1928 in Worms, und Ludwina S., geboren am 15. Juli 1930 in Schlitz (Hessen).
Seit den frühen 1930er Jahren lebt die Familie vorwiegend in Leipzig und nimmt Quartier in der Auenseestraße, der Rittergutsstraße und im Naundörfchen. Die Familie bekommt in Sachsen weiteren Nachwuchs:
1939 zieht die Familie S. nach Halle. Dort wird am 18. September 1940 Theresa geboren.
Von Johanna S. ist ebenso wie von allen anderen Mitgliedern ihrer Familie kein Selbstzeugnis überliefert. Von ihrem Bruder Erdmann ist noch nicht einmal sein genaues Geburtsdatum bekannt.
Im März 1943 wird die Familie S. aus Halle in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Im „Gedenkbuch. Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau“ sind mehrere Mitglieder der Familie verzeichnet.
Johanna und Erdmann S. fallen den verbrecherischen Experimenten Dr. Josef Mengeles zum Opfer. Erdmann stirbt im Juni 1943 im Alter von vier Jahren. Das Datum seines Todes ist unbekannt. Johanna stirbt am 9. Juni 1943, angeblich an einem „Darmkatarrh bei Körperschwäche“. Sie wird nicht einmal sechs Jahre alt. Das weitere Schicksal aller anderen Familienmitglieder ist unbekannt.
Weitere Informationen unter:
Entrechtet, deportiert, ermordert
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
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Historische Recherche
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Fotografie
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Audio
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Textbeiträge
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Lektorat
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Ausstellungskonzeption
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Regionalsprecherin Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V.
Stadt Leipzig
Abteilung Liegenschaftskataster