In diesem Abschnitt stellen wir Personen, Objekte und Orte vor, denen sich unsere zukünftige Forschung noch widmen wird. Für jegliche (Mit)Hilfe sind wir offen und freuen uns über die Zusendung weiterführender Informationen an: info@romano-sumnal.com
Der Betreiber bezeichnete sich selbst als Z*könig.
Besonders im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet finden sich eine Reihe an Orten, die das Z*-Wort in ihren Namen enthalten. Beispielsweise der sog. Z*platz, dem Namen eines Parkplatzes im Tharandter Wald zwischen Freiberg und Dresden. Hier wird zu klären sein, woher und aus welcher Motivation diese Orte ihre Namen bekommen haben. Gehen die Namen auf Sagen aus der Mehrheitsbevölkerung zurück, oder waren dies Orte, an dem sich Sinti und Roma aufgehalten hatten?
Weitere solche Orte sind das Z*grab in Radeberg-Lotzdorf, der Z*fels in Jöhstadt, der Z*berg zwischen Oybin und Olbersdorf und der Z*bach bei Eibenstock-Wiesenhaus.
Im Volksmund Z*grab genannt
Die Projektseite „Roma und Sinti in Sachsen“ widmet sich der Erforschung und der Darstellung von Biografien und Lebensorten von Roma und Sinti.
Biografien antiziganistischer Täter sowie die Geschichte antiziganistischer Institutionen werden soweit hauptsächlich im Kontext bestimmter Biografien von Roma oder Sinti behandelt, wenn dies dem Verständnis der jeweiligen Biografie dienlich ist.
Damit ist der Forschungsfokus der Projektseite deutlich. Jedoch besteht eine anhaltende interne Diskussion darüber, ob auch Täter*innen(-orte) in einer separaten Kategorie dargestellt werden sollen.
Hierzu zählen beispielsweise:
In der Riebeckstraße 63 wurde 1892 die Städtische Arbeitsanstalt der Stadt Leipzig errichtet. Von 1933 bis 1945 wurde das Gelände zum Dreh- und Angelpunkt der städtischen NS-Verfolgungspolitik, den zahlreiche Verfolgtengruppen passierten. Seit 1936 mussten Roma und Sinti auf dem Gelände Zwangsarbeit leisten.
Während des Zweiten Weltkrieges fungierte das Gelände zum einen als zentrale Verteilerstelle von NS-Zwangsarbeit. Zum anderen diente es als Sammel- und Durchgangslager für Menschen, die von hier aus in die Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert wurden. Hinzu kam, dass sich im Keller eines der Gebäude ein Polizeiersatzgefängnis und ein „Ausländergefängnis“ befanden, in denen politische Gefangene sowie Zwangsarbeiter*innen und andere Verfolgte temporär inhaftiert worden sind.
Im Juni 1944 entstand auf dem Gelände der Kamenzer Straße 10 und 12 (damals Bautzner Straße) im Leipziger Stadtteil Schönefeld das erste Frauenaußenlager des KZ Buchenwald. Mit über 5.000 Häftlingen entwickelte sich das KZ-Außenlager HASAG Leipzig innerhalb von fünf Monaten zum größten Frauenaußenlager des KZ Buchenwald. Ob hier auch Romnja oder Sintizze interniert waren, ist uns soweit nicht bekannt.
Die Polizei zeigte sich wiederkehrend repressiv gegenüber Sinti und Roma. Sie kontrollierte permanent Aufenthaltsorte oder sprach Ausweisungen und Aufenthaltsverbote aus, drohte mit oder verhängte Haftstrafen, registrierte Personen und legte Akten über sie an, die an weitere Verfolgungsbehörden weitergegeben wurden.
Das wichtigste Dokument für den Lebensunterhalt einiger Sinti und Roma zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Wandergewerbeschein. Der oft willkürliche Entzug des Scheins durch die Polizei, wie dies immer häufiger in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre geschah, bedeutete den Entzug der Lebensgrundlage.
Die Biografie einiger Beamter zeigt zudem eine deutlich negative Einstellung gegenüber Roma und Sinti.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Projektleitung
Benjamin Horvath
Historische Recherche
Daniel Weißbrodt
Benjamin Horvath
Webdesign
Diego Lenzen
Marcel Richard
Fotografie
Elisabeth Stiebritz
Audio
Lena Löhr
Manuel Wagner
Mario Ferizović
Textbeiträge
Alexaner Rode
Lektorat
Sina Kordowich
Ausstellungskonzeption
Daniel Weißbrodt
Katja Liznarjec/Ließner
Regionalsprecherin Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V.
Stadt Leipzig
Abteilung Liegenschaftskataster